Winterreifenpflicht in Deutschland ab Oktober 2025

 

Wenn der Herbst anfängt, kommt alljährlich die gleiche Frage auf: Wann ist der richtige Moment, um auf Winterreifen zu wechseln? Ab Oktober 2025 wird es in Deutschland eindeutige Vorgaben geben, die allen Autofahrern bekannt sein sollten, um Bußgelder, Punkte und Sicherheitsrisiken zu vermeiden.

Keine feste Zeit, aber klare Regeln

In Deutschland gilt keine starre, kalenderbasierte Winterreifenpflicht; es gibt keine gesetzlichen Vorgaben wie „vom 1. Oktober bis zum 31. März“. Anstelle dessen gilt eine sogenannte situative Winterreifenpflicht.
Das heißt: Bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Schnee, Schneematsch, Eis oder Reifglätte müssen Autos mit geeigneten Winterreifen versehen sein.

Wer bei solchen Bedingungen mit Sommerreifen fährt, riskiert nicht nur seine Sicherheit, sondern auch Bußgelder und einen Punkt in Flensburg.

Neue Vorschriften ab Oktober 2025

Die Bundesregierung hat die Vorschriften für Winterreifen in den vergangenen Jahren schrittweise geändert. Ab Oktober 2025 läuft die Übergangsfrist für ältere Reifenmodelle endgültig aus. Ab diesem Zeitpunkt ist nur Folgendes gültig:

Nur noch Reifen mit Alpine-Symbol erlaubt

Erlaubt sind nur Reifen, die das sogenannte Alpine-Symbol tragen – ein Bergpiktogramm mit einer Schneeflocke.
Diese Reifen wurden nach einheitlichen europäischen Prüfstandards getestet und gelten als sicher bei Schnee und Eis.

Ältere Reifen, die lediglich die Kennzeichnung „M+S“ (Matsch und Schnee) tragen, sind ab Oktober 2025 nicht mehr erlaubt, sobald winterliche Straßenverhältnisse vorliegen.

Strengere Strafen bei Verstößen

Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen ohne geeignete Reifen unterwegs ist, muss mit empfindlichen Strafen rechnen:

  • 60 Euro Bußgeld und 1 Punkt in Flensburg bei einfacher Zuwiderhandlung
  • 80 Euro Bußgeld bei zusätzlicher Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer
  • 100 Euro oder mehr, wenn es dadurch zu einer Gefährdung oder gar zu einem Unfall kommt

Auch Beifahrer sollten vorsichtig sein: Wird das Fahrzeug gemeinsam genutzt, kann bei Mitverantwortung ebenfalls ein Bußgeld verhängt werden.

Versicherungsrisiken

Zusätzlich zur Ordnungswidrigkeit besteht die Gefahr, dass es mit der Versicherung Probleme gibt.
Bei einem Unfall kann die Versicherung die Schadensregulierung kürzen oder verweigern, wenn festgestellt wird, dass das Fahrzeug nicht mit geeigneten Reifen ausgestattet war. In solchen Fällen wird dem Fahrer oft grobe Fahrlässigkeit zugeschrieben.

Warum das Alpine-Symbol wichtig ist

Das Alpine-Symbol kennzeichnet geprüfte Wintertauglichkeit. Reifen, die mit diesem Zeichen versehen sind, müssen belegen, dass sie auf Schnee einen deutlich besseren Grip und kürzere Bremswege als Standardreifen bieten.
Die alten M+S-Reifen wurden nicht nach verbindlichen Testmethoden bewertet, was zum Auslaufen der Übergangsregelung führte.

Damit wird der Straßenverkehr im Winter insgesamt sicherer und europaweit einheitlicher geregelt.

Praktische Tipps für Autofahrer

  • Rechtzeitig wechseln: Der Richtwert „von O bis O“ – also von Oktober bis Ostern – bleibt sinnvoll, auch wenn es keine feste Pflicht gibt.
  • Profil prüfen: Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe liegt bei 1,6 Millimetern, empfohlen werden aber mindestens 4 Millimeter.
  • Reifendruck anpassen: Kalte Luft verringert den Druck im Reifen – regelmäßiges Prüfen ist Pflicht.
  • Ganzjahresreifen nur mit Alpine-Symbol: Auch Allwetterreifen müssen das Symbol tragen, sonst gelten sie nicht als wintertauglich.

Fazit

Ab Oktober 2025 wird es für Autofahrer in Deutschland ernst: Nur noch Reifen mit dem Alpine-Symbol entsprechen den gesetzlichen Anforderungen bei winterlichen Straßenverhältnissen.
Frühes Umrüsten bringt nicht nur die Vermeidung von Bußgeldern und Ärger mit sich, sondern erhöht auch die Sicherheit auf glatten Straßen.
Damit ist die alte M+S-Kennzeichnung endgültig Geschichte – und das stellt einen bedeutenden Fortschritt für mehr Klarheit und Sicherheit im Winterverkehr dar.

Ihr Autos-mit-Herz-Team

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