Der Spritverbrauch unserer Autos ist keine geringe Ausgabe, aber als ein wiederkehrender und regelmäßiger Aspekt des Automobilbesitzes ist er unumgänglich. Es kann interessant, frustrierend oder lästig sein, wenn der Ölmarkt in einer Krise steckt oder wenn sich etwas in unserem Leben ändert, das einen höheren Verbrauch erfordert. Außerdem können die Kraftstoffpreise sehr schnell schwanken. Doch nicht nur Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sind von den schwankenden Kraftstoffkosten betroffen. Natürlich sind auch die Betriebskosten von E-Fahrzeugen an die Energiepreise gekoppelt, was bedeutet, dass Veränderungen von Angebot und Nachfrage durch globale oder nationale wirtschaftliche Entwicklungen oder auch regionale Wetterereignisse dazu führen können, dass wir pro Kilometer mehr bezahlen müssen – egal, mit welchem Kraftstoff unser Fahrzeug betrieben wird. Selbst bei niedrigen Preisen wünschen sich viele von uns, ihren Energieverbrauch im täglichen Leben zu minimieren. Die Wahl eines kraftstoffsparenden Fahrzeugs kann daher für Autofahrer, die weniger Geld ausgeben und die Umwelt entlasten wollen, eine wichtige Rolle spielen.
Wir haben jetzt für euch eine Reihe von Modellen in verschiedenen Klassen und mit unterschiedlichen Antriebskonzepten verglichen und die Vor- und Nachteile herausgearbeitet.
Hyundai Ioniq oder Hyundai Kona?
Und wie verhält es sich mit den Elektroautos? Im Prinzip sind sie den Autos mit Verbrennungsmotor sehr ähnlich, mit den üblichen Vor- und Nachteilen. So ist der SUV zum Beispiel 17 Prozent schwerer, hat einen höheren Verbrauch (19,5 zu 14,7 kWh auf 100 Kilometer) und kostet mehr (rund 10.000 Euro!), hat aber gleichzeitig die bessere Gesamtübersicht durch die höhere Sitzposition und den bequemeren Einstieg. Bei dem Hyundai Kona Electric wird das höhere Gewicht im Vergleich zum Ioniq Electric durch den stärkeren Antrieb (204 zu 120 PS) mehr als ausgeglichen: Der SUV wirkt leichtfüßiger und beim Beschleunigen fast schon sportlich. Mehr Platz im Innenraum kann der Kona allerdings nicht wirklich bieten. Dafür hat er 1,8 cm mehr Bodenfreiheit (14 cm zu 15,8 cm) – wenn man sie braucht. Das Modell Ioniq ist auf Effizienz ausgerichtet, hat aber eine geringere Reichweite als der Kona mit seiner deutlich größeren Batterie. Während der Kona mit seiner 64-kWh-Batterie 375 Kilometer weit kommt, schafft der Ioniq mit 28 kWh nur 210 km. Für den Kompaktwagen ist jedoch eine größere Batterie geplant. Für manche überraschend, nimmt der SUV mit einer Länge von 4,18 Metern deutlich weniger Platz auf der Straße ein als der 4,47 Meter lange Ioniq.
Mazda 2 oder Mazda CX-3?
Unter den Kleinwagen bietet Mazda den konventionellen Mazda 2 und den SUV CX-3 an. Überraschenderweise ist das Platzangebot fast identisch, mit Ausnahme von etwas mehr Platz auf der Rückbank des SUVs. Dass der Sitz fünf Zentimeter höher ist, der Einstieg leichter fällt und der Allradantrieb für einen entsprechenden Aufpreis erhältlich ist, dürfte ebenfalls für den SUV sprechen. Weil der CX-3 aber 19 Prozent mehr wiegt als der Mazda 2, ist auch sein Verbrauch deutlich höher: 6,6 zu 5,7 Liter Super auf 100 Kilometer. Selbstverständlich liegt das auch an der Motorisierung, denn unter 121 PS ist der CX-3 nicht zu haben. Für den Mazda 2 hingegen reichen 90 PS aus, um eine ordentliche Leistung zu erzielen.
Der Kleinwagen überzeugt mit niedrigeren Anschaffungs- und Unterhaltskosten, aber dafür gibt es mehr Assistenz- und Sicherheitssysteme im CX-3: Er ist einfach das modernere Fahrzeug. In Sachen Fußgängerschutz steht es unentschieden.
Ford Fiesta oder Ford EcoSport
Das Modell EcoSport wurde eigentlich für den südamerikanischen Markt entwickelt und ist trotz verschiedener Modifikationen bereits ein Jahr alt. Das macht sich vor allem durch das Fehlen von Assistenzsystemen bemerkbar. Anders beim neuen Fiesta, der gerade für einen Kleinwagen ein außergewöhnlich großes Repertoire an Sicherheitsassistenten bietet. In puncto Verarbeitung kann der EcoSport dem Fiesta allerdings nicht das Wasser reichen. Das rund 20 Prozent höhere Gewicht des SUV und der serienmäßige Allradantrieb sorgen für schlechtere Fahrleistungen und einen höheren Verbrauch bei vergleichbarer Motorisierung: Statt 4,5 Liter Diesel (Testverbrauch Fiesta 1.5 TDCi) benötigt der EcoSport 6,0 – das sind immerhin 33 Prozent mehr Verbrauch. Außerdem sind Anschaffungspreis und Betriebskosten für den EcoSport deutlich höher als für einen vergleichbaren Fiesta: Die monatlichen Unterhaltskosten (inklusive Abschreibung) von 463 Euro (Fiesta) bis 585 Euro (EcoSport) sind beeindruckend. Zum Ausgleich punktet der kleine SUV mit mehr Platz im Innenraum, einem deutlich größeren Kofferraum und einer erhöhten Sitzposition.
Volkswagen Polo oder Volkswagen T-Cross?
Da der VW Polo und der T-Cross auf der gleichen Fahrzeugplattform basieren, ist auch die Motorenpalette im Wesentlichen identisch. Für beide Modelle gibt es keinen Allradantrieb. Jedoch setzt der T-Cross konsequent auf die Vorteile eines SUVs. Er ist sechs Zentimeter länger, drei Zentimeter breiter und vor allem 13 Zentimeter höher als der Polo. Damit sitzt der Fahrer bequem weit oben und hat eine deutlich bessere Rundumsicht. Auch der Einstieg ist durch die größeren Türöffnungen angenehmer. Das Raumangebot vorne, hinten und im Kofferraum ist ebenfalls großzügiger, und die verschiebbare Rücksitzbank sorgt für mehr Flexibilität. Der T-Cross wirkt wie ein klassischer Minivan, das modernere Auto lässt sich an der besseren Ausstattung mit Assistenzsystemen erahnen – hier wird der Polo wohl erst mit dem kommenden Facelift aufholen. Vorteilhaft ist, dass der Polo sparsamer ist. Der 95 PS starke Dreizylinder des T-Cross begnügt sich mit 6,0 Litern Superbenzin auf 100 Kilometer, der Polo schluckt 5,4 Liter.
Audi A6 Avant oder VW Touareg
Der Audi hat kein entsprechendes Pendant zum Touareg im Angebot. Wir haben uns daher für einen vergleichbaren Audi A6 Avant entschieden. Ausgestattet sind beide Modelle mit dem 231 PS starken 3,0-Liter-V6-TDI sowie einer 8-Gang-Automatik und Allradantrieb. Dank seiner hohen Karosserie überzeugt der Touareg mit komfortablem Einstieg, guter Sicht auf den Verkehr und reichlich Platz. Und wenn es durch unwegsames Gelände gehen soll, sind die hohe Bodenfreiheit und die Offroad-Fahrprogramme von großem Vorteil. Aufgrund des optionalen Wankausgleichs und der weiteren Fahrwerksverbesserungen verfügt der Touareg trotz seiner Größe über eine beeindruckende Dynamik auf der Straße. 2,3 Tonnen Gewicht hingegen, verbunden mit einer schlechteren Aerodynamik, dämpfen einerseits das Temperament und treiben andererseits den Verbrauch in die Höhe. Gegenüber dem 25 Zentimeter flacheren A6 Avant beträgt der Preisaufschlag satte 2,0 l Diesel/100 km. Das Ingolstädter Modell mit dem gleichen Antrieb ist deutlich flotter unterwegs und zudem sehr geräumig. Wer die Offroad-Talente des Touareg nicht unbedingt braucht, ist mit dem A6 Avant am besten bedient.
Mercedes C-Klasse oder Mercedes GLC?
Geländewagen oder Kombi? Mercedes-Benz hat hier in der Mittelklasse die klassische C-Klasse als T-Modell und den GLC als SUV-Pendant im Programm. In Sachen komfortabler Einstieg oder bessere Sicht auf das Straßengeschehen hat der 14 Zentimeter höhere GLC klar die Oberhand. Doch der Unterschied beim Kofferraumvolumen ist kaum der Rede wert: Die C-Klasse hat ein maximales Fassungsvermögen von 1275 Litern, der GLC von 1335 Litern. Das begründet zwar nicht den um gut 3.000 Euro höheren Preis des GLC, aber der SUV bietet einen echten Mehrwert: Er ist serienmäßig mit Allradantrieb ausgestattet. Bei der C-Klasse muss man dafür extra bezahlen. Und wie sieht es mit dem Motor aus? Es sind beides Vierzylinder-Diesel in der 220d-Version. Der GLC hat 170 PS und die C-Klasse 194 PS. Das heißt, dass beide Fahrzeuge starke Motoren haben. Doch die flachere C-Klasse hat mehr Leistung – und auch der Verbrauch ist mit 5,5 bis 5,9 Litern Diesel pro 100 Kilometer moderater. Erfreulich sparsam sind aber beide Stuttgarter Modelle. Das Plus des GLC: Er schleppt Anhänger bis zu 2,5 Tonnen (C-Klasse: 1,8 Tonnen) und ist in Sachen Fußgängerschutz optimierter.
Seat Leon oder Seat Ateca
Dieselbe Fahrzeugplattform, derselbe Motor, das gleiche Automatikgetriebe – Seat Ateca und Leon sind wie geschaffen dafür, die Vor- und Nachteile kompakter SUVs zu verdeutlichen. Letztlich liegen die Unterschiede vor allem in der Karosserie. Obwohl der Ateca in allen Dimensionen etwas größer ist als der Leon, ist er kein Riese: Er ist acht Zentimeter länger, zwei Zentimeter breiter und 14 Zentimeter höher. Dadurch, dass man insgesamt 15 Zentimeter höher sitzt, hat man einen viel besseren Überblick über den Verkehr. Gleichzeitig ist der Einstieg viel einfacher, da die Türausschnitte größer sind und die Sitzflächen auf einer bequemeren Höhe liegen. Zudem ist das Platzangebot des SUV deutlich besser: Wer viel zu transportieren hat, kommt mit dem 21 Prozent größeren Kofferraum des Ateca gut zurecht. Der Leon ist wendiger und über 100 Kilogramm leichter, was zu besseren Fahrleistungen und einem um 0,6 Liter geringeren Verbrauch beiträgt. Seine Vorteile muss sich der SUV aber auch einen Aufpreis von rund 4000 Euro wert sein. Darüber hinaus sollten die höheren Betriebskosten aufgrund des höheren Verbrauchs berücksichtigt werden.
BMWX5 oder BMW 630d Gran Turismo?
Beeindruckend sind der Komfort und die Ausstattung des BMW X5, die Gewicht und Größe geschickt kaschieren. Das Platzangebot ist üppig, auf Wunsch sogar mit sieben Sitzen. Allerdings drücken die große Stirnfläche und über 2,2 Tonnen Leergewicht auf die Geschwindigkeit und erhöhen den Verbrauch. Eine etwas unbekannte Alternative ist der 6er Gran Turismo. Er ist flacher (- 21 cm), aber länger (+ 17 cm) und bietet ein vergleichbares Raumangebot und noch mehr Komfort. Er liegt technisch zwischen dem 5er und 7er und ist ebenfalls mit allem erdenklichen Luxus ausgestattet, hat aber weniger Gewicht. Der Benzinverbrauch ist deutlich niedriger (6,2 bis 7,9 l Diesel/100 km) als beim X5, dafür sind die Fahrleistungen noch besser. Wenn man also nicht unbedingt sieben Sitze braucht, ist das große Schrägheck eine gute Alternative als Reisefahrzeug. Für den SUV sprechen dagegen die größere Bodenfreiheit und die bessere Geländetauglichkeit sowie die bessere Anhängelast (3,5 Tonnen zu 2,1 Tonnen Anhängelast), die etwas höher ist als beim herkömmlichen Kombi.
Wenn das Ziel darin besteht, Kraftstoffkosten und -verbrauch zu sparen, sind batteriebetriebene Elektrofahrzeuge die erste Wahl, aber nicht alle E-Fahrzeuge sind gleich. Für viele Konsumenten ist die Reichweite das wichtigste Kriterium bei der Wahl eines E-Fahrzeugs – wir wollen einfach mit so wenig Unterbrechungen und Ausfallzeiten wie möglich ans Ziel kommen. Wer jedoch die Betriebskosten und den CO2-Fußabdruck reduzieren will, sollte mehr auf die Effizienz als auf die Reichweite achten. Hier sind die Top 10 der effizientesten E-Fahrzeuge, basierend auf der sparsamsten Version jedes Modells. Bei diesen Fahrzeugen sind auch die Gesamtkraftstoffkosten am niedrigsten:
- Tesla Model 3
- Lucid Air
- Tesla Model Y
- Chevrolet Bolt EV
- Hyundai Kona Electric
- Tesla Model S
- Toyota bZ4X
- Kia EV6
- Chevrolet Bolt EUV
- Hyundai Ioniq 5
Wie sehen die effizientesten Plug-in-Hybride für 2022 aus?
Wer nicht auf Benzin verzichten möchte, für den ist ein Plug-in-Hybrid ein guter Kompromiss, um Kraftstoffkosten und Emissionen zu senken und gleichzeitig den Komfort und die Sicherheit zu haben, schnell auftanken und weiterfahren zu können, während man einige Fahrten auch allein mit Strom erledigen kann. Einige dieser Fahrzeuge sind sogar noch effizienter als die reinen E-Autos.
- Toyota Prius Prim
- Hyundai Ioniq Plug-in-Hybrid
- (Gleichstand) Ford Escape
- (Gleichstand) Kia Niro Plug-in-Hybrid
- Toyota RAV4 Prime
Die günstigsten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor im Jahr 2022?
Diejenigen, die nicht bereit oder in der Lage sind, sich ein Plug-in-Auto zuzulegen, aber trotzdem das meiste aus ihrem Tank herausholen wollen, finden hier die effizientesten Benzinfahrzeuge, die sie kaufen können. Die Mehrzahl dieser Fahrzeuge sind konventionelle Hybride, aber auch einige Nicht-Hybrid-Fahrzeuge haben es in die Rangliste geschafft.
- Hyundai Ioniq
- Toyota Prius
- Hyundai Elantra Hybrid
- Honda Insight
- Hyundai Sonata Hybrid
- Toyota Camry Hybrid
- Toyota Corolla Hybrid
- Kia Niro
Unser Fazit
Durch die größere Stirnfläche und das höhere Gewicht eines SUVs werden der Kraftstoffverbrauch und damit auch die CO₂-Emissionen negativ beeinflusst. Kommt ein Allradantrieb hinzu, kann der Mehrverbrauch auf bis zu ein Drittel ansteigen. Das gilt auch für Elektroautos. Dennoch ist der Allradantrieb mit Vorsicht zu genießen: Er schlägt mit jedem Kilometer zu Buche – unabhängig davon, ob man ihn wirklich braucht oder nicht. Wer also nicht gerade einen großen Anhänger über unwegsames Gelände schleppt, kommt mit Front- oder Heckantrieb praktisch überall hin. Für welche Karosserie Sie sich auch entscheiden, generell gilt: Kaufen Sie nur ein Auto, das so groß wie unbedingt nötig und so klein und leicht wie möglich ist, um die Umwelt und Ihren Geldbeutel zu schonen.