Reduzierung von Fahrzeugemissionen mit Euro 6 Abgasnorm

 

Die Abgasnorm Euro 6 repräsentiert die sechste Stufe der europäischen Emissionsvorgaben für Autos. Sie stellt einen wichtigen Fortschritt auf dem Weg zu einer umweltverträglicheren und nachhaltigeren Verkehrswelt dar. Die Einführung erfolgte mit dem Ziel, die Luftqualität zu verbessern, die CO2-Emissionen zu reduzieren und die Gesundheitsrisiken von Fahrzeugemissionen zu minimieren. Eine Vielzahl von Anforderungen, die die Emissionen von Stickoxiden (NOx), Kohlenstoffmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffen (HC) sowie Partikeln und anderen Schadstoffen betreffen, sind in dieser Norm für alle nach dem 1. September 2014 produzierten neu zugelassenen Fahrzeuge enthalten.

Entwicklung und Hintergrund

Die Euro-Normen wurden in der Europäischen Union als Abgasvorschriften für Nutzfahrzeuge und Autos eingeführt, um den Ausstoß von Schadstoffen zu kontrollieren. Die Euro 1 Norm wurde 1992 erstmals eingeführt. In jeder nachfolgenden Stufe (Euro 2 bis Euro 6) wurden strengere Grenzwerte und neue Technologien eingeführt, um den Umweltschutz zu unterstützen. Das Ziel dieser Standards besteht darin, die Luftverschmutzung, vor allem in urbanen Gebieten, zu verringern und damit die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern.
Ein wichtiger Schritt zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes war die Einführung der Euro 6 Norm, insbesondere in Bezug auf Stickoxide (NOx), die insbesondere bei Dieselmotoren problematisch sind. Die Entstehung von Feinstaub und Smog, die durch diese Emissionen verursacht werden, verursacht Atemwegserkrankungen und andere Gesundheitsprobleme.

Die Anforderungen

Die Euro-Norm 6 führt zu strengeren Grenzwerten für zahlreiche Schadstoffe. Die erlaubten Stickoxidemissionen und Partikelemissionen wurden im Vergleich zu den vorherigen Normen erheblich gesenkt. Wichtige Veränderungen und Ansprüche sind:

  • 1.Stickoxide (NOx): Bei Benzinmotoren wurde die Höchstgrenze auf 60 mg/km reduziert. Bei Dieselmotoren wurde das Limit auf 80 mg/km gesenkt. Diese Reduzierung der NOx-Grenzwerte ist vor allem für Dieselautos von Bedeutung, die in der Vergangenheit eine beträchtliche Menge an Stickoxiden emittieren.
  • 2. Partikel: Dieselfahrzeuge benötigen einen Partikelfilter, um die Emission von Rußpartikeln zu verringern.
    Es gab eine drastische Reduktion des Grenzwerts für die Partikelzahl, wodurch moderne Dieselfahrzeuge fast keine feinen Partikel mehr ausstoßen.
  • 3. Kohlenstoffmonoxid (CO): o Für Benzinmotoren wurde ein Grenzwert von 1000 mg/km und für Dieselmotoren 500 mg/km festgesetzt.
  • 4. Kohlenwasserstoffe (HC): Um die Luftqualität zu verbessern und die Ozonproduktion zu reduzieren, wurden auch die CO2-Emissionen verringert.
  • 5. Feinstaub und Partikel: o Dieselautos erhielten zusätzliche Unterstützung.

Technologien zur Einhaltung der Euro 6 Norm

Um den strengen Emissionsanforderungen der Euro 6 Norm gerecht zu werden, sind Automobilhersteller gezwungen, unterschiedliche Technologien anzuwenden. Die bedeutendsten sind:

  • 1. Die selektive katalytische Reduktion (SCR) findet vor allem in Dieselmotoren Anwendung und wandelt Stickoxide in unschädlichen Stickstoff und Wasserdampf um. Im Abgasstrom wird ein Harnstoffgemisch, das auch als AdBlue bezeichnet wird, injiziert, um die NOx-Emissionen zu verringern.
  • 2. Dieselpartikelfilter (DPF): Dieselautos benötigen einen Partikelfilter, um Rußpartikel aus den Abgasen zu entfernen. Dadurch werden die Feinstaubemissionen erheblich reduziert.
  • 3. Abgasrückführung (EGR): Diese Methode zielt darauf ab, die Verbrennungstemperatur zu reduzieren und die Stickoxidemissionen zu verringern, indem ein Teil der Abgase in den Motor zurückgeführt wird.
  • 4. Optimierung der Motorsteuerung: Durch eine genaue Kontrolle des Verbrennungsprozesses im Motor wird die Verbrennung effizienter und sauberer, was zu einer Verringerung der Emissionen führt.

Anmerkungen und Herausforderungen

Obwohl die Euro 6 Norm die Schadstoffemissionen deutlich verringert hat, gibt es auch Kritik und Schwierigkeiten. Die Real-Driving-Emissions (RDE)-Tests, bei denen die Emissionen unter realen Fahrbedingungen gemessen werden müssen, sind eine gängige Anmerkung. Früher wurde befürchtet, dass Fahrzeuge auf dem Prüfstand geringere Emissionen hatten als im normalen Straßenverkehr, was als „Dieselgate“ bezeichnet wurde. Zur Lösung dieser Herausforderung wurden die RDE-Tests durch die Implementierung von Euro 6d-TEMP und anschließend Euro 6d verstärkt.
Der anhaltend hohe CO2-Ausstoß von Fahrzeugen, vor allem von SUVs und großen Fahrzeugen, ist ein weiteres Anliegen. Obwohl die Euro 6 Norm die Schadstoffemissionen reduziert hat, ist der Beitrag des Verkehrs zum Klimawandel aufgrund der CO2-Emissionen nach wie vor ein dringendes Problem.

Fazit

Die Euro 6 Abgasnorm ist ein wichtiger Beitrag zur Verringerung der Schadstoffemissionen von Fahrzeugen. Sie verbessert die Luftqualität und den Umweltschutz. Automobilhersteller können mithilfe neuartiger Technologien wie SCR-Systemen und Partikelfiltern die Emissionsausstoße erheblich verringern. Allerdings gibt es trotz der Fortschritte weiterhin Schwierigkeiten, vor allem bei der Reduzierung von CO2 und der Einhaltung von Emissionsvorgaben unter realen Umständen. Die Implementierung der Euro 6 Norm stellt jedoch einen bedeutenden Fortschritt auf dem Weg zu einem Verkehrssystem dar, das umweltfreundlicher ist.

Ihr Autos mit Herz Team

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