Oldtimer – Was ist dran an dem Kultstatus?

 

Oldtimer und das Selbstschrauben – Das klingt nach Nostalgie. Nach Zurückerinnern. Nach der Lust von Männern wieder Kinder zu sein.
Doch ist das wirklich das Einzige, was den Reiz von alten Autos ausmacht?
Natürlich, Oldtimer versprühen immer den Duft von Vergangenheit. Von dem, was war. Man(n) kann hier wunderbar seinem Drang nach Originalität freien Lauf lassen. Denn seien wir mal ehrlich: Mit einem gut gepflegten Oldie fällt man einfach auf. Man ist besonders – irgendwie fühlt man sich einzigartig, während alle anderen in einer sich immer mehr angleichenden Masse von futuristisch aussehenden Fahrzeugen untergehen.
Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, wieso sich Oldtimer ihrer Beliebtheit erfreuen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man bei ihnen noch vieles selbst reparieren kann, wenn man sich ein wenig mit der Materie beschäftigt. Und es fühlt sich unvergleichlich gut an, wenn man etwas mit seiner eigenen Hände Arbeit wieder in Schuss bringen kann. Auch kann man hierbei einiges an Geld sparen, wenn man nur die Teile benötigt und die Arbeitsleistung selbst erbringt.
Darüber hinaus bietet der Oldtimer-Status eines Fahrzeugs einen weiteren Vorteil: Man kann das H-Kennzeichen beantragen. Dieses Kennzeichen wurde 1997 eingeführt, um den Erhalt historischer Autos, LKWs und Motorräder zu fördern, und bringt einige Vorzüge mit sich. Oldtimer werden beispielsweise günstiger besteuert und es gibt eine spezielle Versicherung für Oldie, welche preiswerter als die normale Kfz-Versicherung ist. Außerdem benötigen Autos mit dem Oldie-Status keinen Katalysator und dürfen Umweltzonen ohne Feinstaubplaketten befahren.
Doch was macht einen Oldtimer nun eigentlich aus?
Laut Gesetz muss ein Fahrzeug, um den Status Oldtimer zu erhalten, die folgenden Kriterien erfüllen:

  • 1. Es muss vor mindestens 30 Jahren erstmals in den Verkehr gebracht worden sein.
  • 2. Alle Kfz-Hauptbaugruppen müssen dem Originalzustand entsprechen.
  • 3. Sollten doch Änderungen/Umbauten vorgenommen worden sein, müssen diese wiederum zeittypisch sein.
  • 4. Das Auto darf keine gravierenden Mängel oder Gebrauchsspuren aufweisen und muss die Hauptuntersuchung (HU) bestanden haben.
  • 5. Originalzustand, Erhalt und Verkehrstüchtigkeit wird durch ein gesondertes Gutachten belegt.

Sorry, hochgetunte Rennpappe, Du bist leider kein Oldtimer. Schade aber auch.
Auf den ersten Blick scheinen Oldies also nur Vorzüge zu bieten.
Man muss jedoch beachten, dass ihr Kraftstoffverbrauch um einiges höher liegt als der Vergleichswert moderner Fahrzeuge. Auch der maximale Höchstsatz an Pkw-Maut (sofern diese eingeführt werden sollte), schlägt aufgrund des hohen Schadstoffausstoßes auf der Negativseite zu buche. Dieser soll nach Willen der Gesetzgeber jedoch kostenneutral mit der Kfz-Steuer verrechnet werden.

Am Schluss bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, wie man über Oldtimer denkt. Wir für unseren Teil finden jedoch, dass die alten Fahrzeuge das Straßenbild bereichern und immer wieder ein Augenschmaus sind, wo sie auftauchen.
Ob ihr nun eingefleischte Oldiefans seid oder auf den Luxus der modernsten Fahrzeuge steht: Habt allseits eine gute und sichere Fahrt. Und genießt den Anblick von schmucken Oldtimern, wenn ihr die Chance dazu habt.

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