Wo das Geschäftsmodell Carsharing zu kämpfen hat

Die Schwachstelle von Carsharing


Die Schwachstelle von Carsharing

In unserem letzten Beitrag haben wir dir die großartigen Vorteile von Carsharing für die Gesellschaft gezeigt. Das Geschäftsmodell benötigt aber die wesentlichen Marktbedingungen und die Nachhaltigkeit leidet nur, wenn sie nicht erfüllt sind. Hier möchten wir dir ein paar Punkte nennen, wo Carsharing seine Schwachstelle hat.

Falls du auf dem Land oder einer kleineren Stadt wohnst, wirst du eventuell schon einmal festgestellt haben, dass ein Carsharing-Angebot kaum oder gar nicht vorhanden ist. Die Nachfrage ist klein, die Entfernungen zu groß und somit lohnt es sich nicht, das innovative Projekt dort zum Laufen zu bringen.

Wenn du dir die momentane Ausgangslage weltweit anschaust, kennst du den Parkplatzmangel in den meisten Ländern und Städten dieser Welt. Die Vorteile von einem positiven “Platz-spar-Erlebnis” können wir also erst erleben, wenn im Vorfeld genügend Platz zum Aufbau einer Carsharing-Flotte besteht, denn diese benötigt wirklich viel Platz. Es gibt jedoch ein perfektes Beispiel, dass es sehr wohl auch ohne Platz gut funktionieren kann. Amsterdam ist nun wirklich eine Stadt mit wenigen Parkmöglichkeiten, engen Straßen und vielen Fahrradwegen. Sie sind unser Vorzeigemodell, wenn es um Carsharing geht. Es wächst und gedeiht!

Daran wurde noch nicht gedacht:

Wie sollte es anders sein, die Nachfrage zu den üblichen Stoßzeiten ist sehr groß.

Wir werden wohl kaum eine konstante Nachfrage zu jeder Tageszeit erleben, sondern eher zu den üblichen Verkehrszeiten. Dies könnte problematisch sein, wenn man sicherstellen möchte, dass auch wirklich jeder ein Fahrzeug in Anspruch nehmen kann. Dein Zufriedenheitserlebnis sinkt dadurch. Die Fahrzeugverfügbarkeit ist somit ein sehr wichtiger Punkt. Nur so kann die angepriesene Freiheit Bestand haben. Nur durch eine Aufstockung des Fuhrparks und der genauen Informationen von Verfügbarkeiten wäre es möglich. 

Welch ein Teufelskreis.
Falls der Fuhrpark groß ist, es aber zu einer geringen Auslastung kommt, steigen die Kosten für die Nutzer.
Ist der Fuhrpark zu klein, die Nachfrage zuweilen aber größer, kommt es zu Frustrationen.

Stell dir vor, das vorab gefundene Auto in der App ist weg.

Du möchtest sicherlich, dass ein angezeigtes Carsharing-Fahrzeug auch an Ort und Stelle ist. Dafür müssen wir uns auf die Technologie dieser Apps voll und ganz verlassen können. Es ist Nutzern schon passiert, sie checkten ihre App und ein Fahrzeug wurde angezeigt. Sie machten sich auf den Weg und das Auto war überhaupt nicht da. Das wäre für uns ein K.O.-Kriterium. Dann kann man gleich mit der Bahn oder dergleichen fahren. 

Ein notwendiger Support sollte immer erreichbar sein.

Du möchtest schließlich nicht erst in einer langen Warteschleife hängen, falls einmal etwas mit dem Auto sein sollte.

Die Industrie wird eingreifen, wie so oft.

Wenn alles gut läuft und das Carsharing boomt, zeigt uns eine Studie, dass etwa 3 % des aktuellen Pkw-Fuhrparks in Zukunft ausreichen sollten.
Wir nehmen nun aber mal nicht an, dass die Automobilhersteller das gutheißen würden. Ebenso werden Werkstätten einen Rückgang der Nachfrage erleben. 

Wir könnten dir tatsächlich noch eine Menge anderer Punkte nennen, die den Staat oder die Industrie weniger begeistern könnten, jedoch geht es hier in erster Linie um negative Aspekte, die dich persönlich betreffen.
Unser Fazit lautet hier also, sobald das Geschäftsmodell besser ausgebaut ist und die Technologie den Nutzer nicht hängen lässt, kann es die absolute Innovation sein. Es kann viele Kosten von Endverbrauchern senken und der Umwelt einen ordentlichen Aufschwung geben.
Beobachte die Entwicklung und informiere dich einmal direkt bei den Carsharing-Anbietern in deinem Umkreis.

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